Hallo liebe Igel-Freunde!
Wenn ich auf Facebook einen neuen Post anfange steht immer auf der Seite:
Was machst Du grade?
Tja, was mache ich grade? Ich beobachte grade meine Igel auf der Intensivstation. Sascha, Murkel, Pia, Hennes, Garti(Pötschke)und wie sie alle heissen. Jeder hat eine
andere Geschichte, aber jeder benötigt individuelle Hilfe. Antibiotika, Pilzmittel, Wurmkuren, Erkältungsmittel usw. Mit dem einen oder anderen Igelchen muss ich diese
Woche wieder zur tierärztlichen Kontrolle.
Manchmal brauche ich einfach einen Moment der Ruhe. Dann sitze ich gerne da und geniesse einfach den Moment, wenn die Igel alle versorgt sind. Sie knuspern ihr Futter und
kuscheln sich anschließend in ihre Handtücher. Jeder hat dann eine andere Ruhe- oder Schlafposition.
Der eine Igel streckt sich lang aus, der andere rollt sich zu einer Stachelkugel zusammen und wieder andere legen sich genüßlich auf die Seite.
Manchmal, wenn ich an den Boxen vorbeischleiche, schauen mich ein paar Knopfaugen unter den Handtüchern heraus an. Das sind die Momente, in denen mir das Herz zum einen
etwas schwer wird und zum anderen wird mir ganz warm ums Herz.
Alle Igel genießen die Sicherheit, Wärme und das gute Futter. Naja, die medizinischen Eingriffe werden dann mehr oder weniger gut angenommen. Der Eine ist mürrisch, der
andere zieht sich beleidigt zurück und einige verlangen regelrecht nach etwas Zuwendung.
Wir versuchen auf alle die Bedürfnisse einzugehen.
Und wenn es ihnen dann wieder gut geht? Tja, dann dürfen sie auch wieder ausziehen. Ich sehe diesen Zeiten immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen.
Einerseits freue ich mich wieder einem Igel zu einem Neustart verholfen zu haben.
Andererseits entlasse ich diesen Igel in eine ungewisse Zukunft. Aber genau das ist es, worum es bei unserer Arbeit geht: Den Igeln eine zweite Chance zu geben!
Aber um einem Igel eine zweite Chance zu geben braucht es mehr: Es braucht tierliebe Menschen, die bereit sind in ihrem Garten eine kleine Wildecke zugunsten der Insekten
zu lassen. Menschen, die bereit sind Futter- und Schlafhäuser für die kleinen Kobolde aufzustellen und diese regelmäßig zu betreuen. Menschen, die Durchschlüpfe lassen,
damit die Igel von Garten zu Garten wandern können. Und es gibt noch vieles mehr, was wir für diese kleinen Kerle tun können.
Wir versuchen weiterhin aufzuklären. Jeder kann etwas tun. Man muss nur wollen...
Bis denne...
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